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Schüler der einjährigen Berufsfachschule für Fahrzeugtechnik erhalten Einblick in die Forschung an der Brennstoffzelle

Jürgen Patermann

1BFS

Während in Berlin auf dem Elektroautogipfel Politik, Experten und Autoindustrie über Fördermöglichkeiten diskutieren, sind die Schüler der Klasse 1BFR2 zu Besuch im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart-Vaihingen und informieren sich im Rahmen der Brennstoffzellenwoche über die Forschungsarbeit auf diesem Technologiegebiet.

In einem Einführungsvortrag wurde zunächst über die historische Entwicklung der Brennstoffzelle berichtet. Interessant war beispielsweise, dass 1839/40 der Deutsche Christian Friedrich Schönbein und der Brite Sir William Grove etwa zeitgleich die Wirkungsweise der Brennstoffzelle mit Versuchen nachwiesen. Die Forscher des DLR verdeutlichten an Anwendungsbeispielen, wie sich die Nutzung der Brennstoffzelle seit dieser Zeit entwickelt hat.

Nach dem Vortrag kamen wir in einem Labor zur Erforschung von Metallhydridspeichern und in einem zweiten Labor für die Erprobung von Hochtemperaturbrennstoffzellen sehr nahe an die eigentliche Forschungsarbeit heran. Fakten wie beispielsweise, dass mit einer Einzelbrennstoffzelle bis zu 0,8 Volt und 700 Milliampere pro Quadratzentimeter realisierbar sind, veranlasste die Schüler zum Kopfrechnen, um herauszufinden, wie groß Brennstoffzellen sein und wie viele davon in Reihe geschaltet sein müssten, damit die Leistung einer gewöhnlichen Fahrzeugbatterie erreicht würde. Hinweise wie „Brennstoffzellen sind keine Energiequellen sondern Energiewandler“ regten Überlegungen über grundlegende technische Zusammenhänge an.

Neben dem am DLR entwickelten Elektrofahrzeug, einem Mofa und verschiedenen Luftfahrtanwendungen bewiesen die Forscher mit dem durch Brennstoffzellen getriebenen Modellflugzeug namens „Haifisch“, dass deren Forschungsarbeit keine trockene Angelegenheit ist, sondern brauchbare Lösungen hervorbringt und der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt.

Auch wenn klar ausgesprochen wurde, dass nicht jeder Hersteller innerhalb der nächsten Jahre Fahrzeuge mit Brennstoffzellen auf den Markt bringt, wurde bei dem Besuch im DLR erneut deutlich, dass die Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Bereich der Elektrotechnik im Berufsbild des KFZ-Mechatronikers zukünftig eine noch größere Rolle spielen werden als dies heute schon der Fall ist.

Wir danken Frau Utz, Herrn Vogler und Herrn Altmann für die sehr interessante und freundliche Führung durch das DLR und für die Präsentationsfolien, welche den Schülern nun in der klasseneigenen Moodle-Plattform zur Verfügung stehen.