Archiv

Schule vorbei - und was kommt jetzt?

Elisa Wedekind (Leonberger Kreiszeitung)

BSZLEO ALLGEMEIN

Das Berufliche Schulzentrum bietet viele Möglichkeiten für künftige Schulabgänger.

Wer mit der Schule fertig ist, hat noch lange nicht ausgelernt. Jetzt kommen erst die schweren Entscheidungen: weiter auf die Schule gehen oder eine Ausbildung beginnen? Beim Informationstag des Beruflichen Schulzentrums (BSZ) Leonberg am Samstag gab es Antworten auf diese Fragen. Firmen und Betriebe haben ihre Ausbildungsangebote vorgestellt. Aber es gab auch Informationen zu weiteren Schulabschlüssen.

Im Foyer herrschte dichtes Treiben. Viele Jugendliche waren mit ihren Eltern oder Freunden gekommen, um sich zu informieren. Das BSZ bietet derzeit 3098 Schülern viele Möglichkeiten. "Bei uns kann jeder einen Schulabschluss machen", sagte Winfried Heck, Assistent der Schulleitung. Zudem werden Ausbildungen im gewerblichen und kaufmännischen Bereich angeboten. Die Lehrer stellten die 23 Vollzeitschulen vor. Dabei ging es um Eingangsvoraussetzungen, Lehrpläne und Prüfungen. Sie zeigten aber auch die Chancen auf, die sich den Schülern durch die unterschiedlichen Schularten bieten. So können Jugendliche mit Hauptschul- oder Förderschulabschluss beispielsweise ein berufsvorbereitendes Jahr (BVJ) oder ein Berufseinstiegsjahr (BEJ) machen. Auch für Schüler mit Realschulabschluss ist einiges geboten. Das einjährige Berufskolleg (BK) ist nur eine von vielen Optionen. Wer einen Realschulabschluss und eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, der kann in einem Jahr die Fachhochschulreife machen und darf danach studieren.

Auch das Abitur können Schüler im BSZ machen. Je nach Interesse können Gymnasiasten nach der 9. Klasse am allgemeinbildenden Gymnasium aufs Technische Gymnasium (TG) oder Wirtschaftsgymnasium (WG) wechseln. Derzeit gibt es zwei technische Klassen und drei wirtschaftliche Klassen. Ab dem kommenden Schuljahr wird es noch eine weitere Wirtschaftsklasse geben. Denn: "Die Nachfrage ist groß", erklärt der Schulleiter Werner Diebold. Durch das achtjährige Gymnasium wechseln in jüngster Zeit einige Schüler mehr.

Diese Schüler haben sechs Stunden in der Woche Technik oder Wirtschaft. "Das ist die optimale Qualifizierung für technische oder wirtschaftliche Studienfächer", erklärte Winfried Heck, Assistent der Schulleitung. Er sehe darin nur Vorteile für die Schüler: "Sie können sich Vorkenntnisse fürs Studium aneignen." Robin Burger und Maurice Wirkner bestätigten das. Sie haben am TG Abitur gemacht und studieren mittlerweile Mechatronik in Karlsruhe. "Durch die drei Jahre haben wir technisches Grundwissen", sagte Robin Burger. Auf einer allgemeinbildenden Schule hätte er sich viel schwerer mit dem Abi getan, sagte der Student.

Viele Schüler kämpfen sich vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur hoch. Die Schulsprecherin Diana Hubert hat eine solche Schulbiografie. Nach ihrem Hauptschulabschluss hat sie die zweijährige Berufsfachschule mit Realschulabschluss gemacht. "Dann habe ich bemerkt, dass mir das noch nicht reicht", erzählte sie. Und ist für weitere drei Jahre aufs TG gewechselt, wo sie ihr Abitur macht. "Ich würde mich immer wieder so entscheiden."

aus: Leonberger Kreiszeitung, 31.01.2011

Bilder: BSZ LEONBERG