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Startschuss zum Comenius-Projekt am BSZ LEONBERG

Silvia Tanczos-Lückge, Hans Peter Lückge

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Ein neues Schild im Foyer des BSZ LEONBERG kündet seit Beginn dieser Woche davon: Das BSZ nimmt an einem bilateralen Comenius-Projekt teil. Zur feierlichen Enthüllung begrüßte Schulleiter Werner Diebold die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.

Das Comenius-Projekt findet im Rahmen des EU-Programms für lebenslanges Lernen statt. Begegnungen zwischen Partnerschulen, die zwei Jahre zusammen an einem gemeinsam gewählten Thema arbeiten, werden von der EU finanziell sehr großzügig gefördert.

Wir führen mit unseren Schülerinnen und Schülern aus dem Seminarkurs der Klassen WG/TG 12 ein bilaterales deutsch-ungarisches Projekt durch. Unsere Partnerschule ist das Gimnázium Árpad Fejedelem in Pécs in Südungarn. Dort wird das Projekt betreut von Frau Eva Toth. Die Zusammenarbeit unter den Lehrkräften entstand durch ein zuvor von der Landeszentrale für politische Bildung durchgeführtes Onlineprojekt anlässlich der Wahl zum Europäischen Parlament 2009.

Bei dem Projekt geht es neben dem gemeinsamen Kennenlernen und Austauschen um die Erstellung einer Online-Zeitung genannt „Frontpage“, d.h. Schülerinnen und Schüler beider Schulen halten online gemeinsame Redaktionskonferenzen ab, entscheiden über Themen und Umfang der Artikel, die sie zu aktuellen politischen, lokalen, kulturellen Themen verfassen. Diese Zeitung wird mit der Schulhomepage verlinkt, so dass sie der weiteren schulischen Öffentlichkeit zur Verfügung steht.

Die bilateralen Comenius-Projekte legen auch besonderes Gewicht auf das Erlernen der Sprache des Partnerlandes. Dies ist für die Ungarn aus Pécs kein Problem. Die Region um Pécs, zu deutsch „Fünfkirchen“, gilt als Zentrum der Donauschwaben. Viele, auch viele junge Menschen haben so eine traditionelle Affinität zur deutschen Sprache. Aber für die deutschen Schüler/innen bedeuten 20 Stunden Ungarisch – eine besondere Herausforderung.

Im Rahmen des Projekts sind auch gegenseitige 10-tägige Besuche vorgesehen. Sie sind fester Bestandteil des Projekts und dienen nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch der gemeinsamen Recherche für Artikel unserer Online-Zeitung. Die Aussicht, im Frühjahr 2012 nach Pécs zu kommen, ist große Motivation für unsere Arbeit. Pécs war nämlich 2010 Kulturhauptstadt Europas und gilt nicht umsonst als eine der schönsten Städte Ungarns.

Das Antragsverfahren zu einem solchen Comenius-Projekt ist sehr aufwändig. Der umfangreiche Projektantrag wurde in deutsch-ungarischer Teamarbeit online mehrmals hin- und hergeschickt. Nicht alle Anträge kommen jeweils zum Zuge; so waren die Beteiligten im Sommer sehr erfreut, dass nach sechsmonatiger Prüfung ihr Projekt für förderungswürdig befunden wurde.

Die Initiatoren des Projekts, Silvia Tanczos-Lückge und Hans Peter Lückge freuen sich besonders über eine Partnerschaft mit einem der osteuropäischen Mitgliedsländer der EU. Während die Schüler/innen einen großen Teil der westeuropäischen Mitgliedstaaten der EU aus eigener Anschauung kennen, sind ihnen die meisten der 2004 beigetretenen mittel- und osteuropäischen Länder fremd geblieben. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, diese Distanz zu verringern. Trotz aller derzeitigen Krisen: Die europäische Idee muss am Leben gehalten werden, am besten durch den persönlichen Kontakt junger Menschen. Dazu einen Beitrag zu leisten, ist ein Hauptanliegen bei diesem Projekt.

Grußwort des Schulleiters