„Ein gutes Bildungssystem zeichnet sich auch dadurch aus, wie es die nicht so leistungsfähigen, vor allem behinderten Menschen fördert, um sie auf ein Leben in der Mitte der Gesellschaft und auf eine befriedigende Beschäftigung vorzubereiten.“, erklärt Landrat Bernhard. „Zu den Rahmenbedingungen für ein attraktives Bildungssystem gehört ein geeignetes Gebäude und eine gute Schulausstattung, aber vor allem anderen benötigt es eine engagierte Lehrerschaft, wie hier in Leonberg.“ Die Sonderberufsschule in Leonberg wird von Schülerinnen und Schülern besucht, die eine geistige Behinderung haben. Seit dem Schuljahr 2008/2009 arbeiten das Berufliche Schulzentrum und die Karl-Georg-Haldenwang-Schule, einer Schule für geistig behinderte Kinder und Jugendliche, im Rahmen eines Modells zusammen, das zum Ziel hat, die Chancen dieser jungen Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Der Schulleiter der Karl-Georg-Haldenwang-Schule, Berthold Halter, hat dieses Modell mit entwickelt und es wird mit Lehrkräften beider Schulen sehr engagiert und erfolgreich durchgeführt. Das Modell läuft unter dem etwas sperrigen Begriff Kooperative Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt – kurz KoBV. Ziel ist es, junge Menschen mit Behinderung bestmöglich auf die Berufswelt vorzubereiten, um ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhöhen. Hierzu gehört auch die eigenständige Haushaltsführung, die in einer eigens dafür angemieteten Wohnung trainiert wird, sowie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Das Betriebspraktikum steht jedoch im Mittelpunkt und die KoBV-Schüler haben, wie andere Berufsschüler auch, nur noch an ein bis zwei Wochentagen Unterricht in der Schule.
In Böblingen ist seit dem Schuljahr 2011/2012 ein zweiter Modellstandort für den südlichen Teil des Landkreises eingerichtet. Hier kooperieren die anderen drei Schulen für Geistigbehinderte und die Körperbehindertenschule mit der Mildred-Scheel-Schule.
Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Böblingen
Bilder: BSZ LEONBERG