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Erinnerungsort für Fellbacher Kappelberg

Walter Söhner

BS

Ein gemeinsames Projekt der Universität Stuttgart (Fakultät Architektur) sowie der Abteilung II (Stuckateure) des BSZ LEONBERG, der Steinbeisschule Stuttgart und der Sto-Stiftung

Vor nunmehr zweieinhalb Jahren wurde ich durch einen Zeitungsartikel in unserer lokalen Presse auf einen BürgerInnen-Verein aufmerksam, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, einen Erinnerungsort an die ehemals vorhandene Kapelle auf dem Kappelberg in Fellbach zu errichten. Der Kappelberg, Ausläufer eines markanten und bewaldeten Höhenzuges, ist geprägt vom Weinbau. Sein Name erinnert an eine, vorgenannte, kleine Wallfahrtskapelle, welche im 15. Jahrhundert errichtet und im Jahr 1819 abgetragen worden war.

1. Preis

2. Preis

Der Legende nach hütete ein armer Knabe, dessen Mutter krank zu Hause lag, Ziegen auf dem Berge zur Zeit der Kirschenreife. Die Krankheit und Armut der Mutter ging ihm so zu Herzen, dass er bitterlich weinte. Plötzlich erschien ihm die Jungfrau Maria und bedeutete ihm, er solle seiner Mutter von einem bezeichneten Baum einige Kirschen zu essen geben, dann werde sie genesen. Gesagt - getan ..., die Mutter gesundete und die Kirchenverwaltung (vor-reformatorisch) war einverstanden eine Wallfahrts-Kapelle zu errichten. Diese war im Nachgang Namensgeberin für den Stadtberg Fellbachs.

Dem Verein und der Universität Stuttgart schlug ich eine Kooperation von BerufsschülerInnen und Studierenden vor, um aussagekräftige, aktuelle Entwurfsvorschläge für einen Erinnerungsort an diese Kapelle zu erhalten. Ursprünglich wollten wir schon im Frühjahr 2020 mit der Bearbeitung dieser Aufgabe beginnen. Coronabedingt wurde das Vorhaben auf das Frühjahr 2021 verschoben. Im Sommersemester 2021 wurde die Entwurfsaufgabe „Ort der Stille“ am IRGE der Universität Stuttgart bearbeitet. Die Besonderheit: Die Studierenden sollten ihre Entwürfe dahingehend konzipieren, dass eine spätere Realisierung durch BerufsschülerInnen durchgeführt werden könnte, was ein weiterer Vorschlag meinerseits war.

Schon während der Entwurfsphase trafen sich die Studierenden und BerufschülerInnen sowie die beteiligten Berufsschullehrer auf virtuellen Plattformen (Corona ließ grüßen), um die Entwurfsideen zu besprechen. Diese regelmäßigen Termine waren für beide Seiten, Studierende und BerufsschülerInnen, höchst interessant und befruchtend.

Ende Juli 2021 war Entwurfsabgabe an der Uni. Anfang Dezember fand dann ein „Preisgericht“ statt, in welchem VertreterInnen des BürgerInnen-Vereins, 2 ProfessorInnen der Uni Stuttgart und wir beteiligte Berufsschullehrer (Manuel Birkle von der Steinbeisschule Stuttgart und ich) insgesamt 4 Entwurfsaufgaben prämierten. Mit deutlicher Übereinstimmung wurde eine Entwurfsbearbeitung zur späteren Realisierung empfohlen. Diese Realisierung wollen wir im Spätjahr 2022 bzw. 2023 beginnen. Wir hoffen dabei auf eine weitere Kooperation mit der Sto-Stiftung, die uns schon in der Entwurfsphase finanziell unterstützte.