Im aktuellen Schuljahr setzt sich dieser Trend weiter fort, sodass wir mit rekordverdächtigen 213 neuen Auszubildenden, die im Bereich der Mechatroniker*innen für Kältetechnik in diesem Ausbildungsjahr neu am BSZ LEONBERG begonnen haben, den alten Stand nochmals übertreffen und alle Kapazitäten voll auslasten. Insgesamt sind rund 660 Mechatroniker*innen für Kältetechnik am BSZ. Den Unterricht bei den Mechatroniker*innen für Kältetechnik halten derzeit 27 Lehrkräfte, wobei im speziellen Fachbereich 14 tätig sind.
Die rund 660 Auszubildenden zum*zur Mechatroniker*in für Kältetechnik am BSZ LEONBERG werden wegen der teils langen Anfahrt im Schuljahr gebündelt in 11 bis 12 Blockwochen zu je 36 Stunden pro Woche unterrichtet. Neben den üblichen allgemeinbildenden und vor allem auch fachbezogenen Fächern können wir seit mehreren Jahren in allen Klassen vollumfänglich berufsbezogenen Englischunterricht und den Erwerb des KMK-Englisch Zertifikates im Rahmen des Unterrichts anbieten - ein Privileg, das sich andere teuer über private Träger erkaufen müssen.
Dem inzwischen konstant hohen Anteil an Flüchtlings-Azubis, die vor allem wegen Sprachdefiziten große Probleme im Unterricht haben, begegnen wir mit Information und Aufklärung sowie der Einbindung der Agentur für Arbeit, über die es am Wohnort Fördermöglichkeiten gibt (ASAflex) und die auch in diesem Schuljahr einen Tag pro Woche an unserer Schule präsent ist. Über Unterstützungsangebote vor Ort und einem eigenen, durch unseren Förderverein finanzierten Projekt, bei dem besonders gute Schüler*innen gegen ein kleines „Dankeschön“, das der Förderverein bezahlt, als Lernbegleiter*innen fungieren und zwei bis vier Stunden pro Woche Nachhilfe in der Fachtheorie geben, versuchen wir, weitere Hilfestellungen zu geben. Trotz allem wäre bei diesem anspruchsvollen Beruf auch im Sinne der Auszubildenden ein B2-Sprachniveau (mindestens aber B1) vor Ausbildungsbeginn sinnvoll. Es ist tatsächlich besser, betroffene Personen ein Jahr lang als ungelernte Arbeitskraft zu beschäftigen und ihnen Zeit für Sprachkurse zu geben, um der deutschen Sprache mächtig zu werden und erst danach mit einem Ausbildungsverhältnis zu starten, als sie ins kalte Wasser zu werfen und schlimmstenfalls nach 4,5 Jahren ohne Abschluss dastehen zu haben. Gerade mit Blick auf geflüchtete Jugendliche aus der Ukraine bleibt diese Thematik im Fokus.
Dank des großen finanziellen Engagements unseres Schulträgers, dem Landkreis Böblingen, verfügen wir über Klassenzimmer mit neuester Medientechnik und über moderne Labore. Interaktive Tafeln, Medientische mit Dokumentenkameras und freies WLAN auf dem ganzen Schulgelände ermöglichen den Einsatz neuer Medien im Unterricht.
Digital ist seit mehreren Jahren auch unser Klassenbuch, sodass die Schüler*innen jederzeit Einsicht in ihren persönlichen Bereich nehmen und z.B. jederzeit ihr Berichtsheft komplettieren können. Dadurch haben auch die Ausbildenden die Möglichkeit, sich beispielsweise jederzeit im Betrieb von ihren Azubis zeigen zu lassen, was in der Schule unterrichtet wurde, wie die Fehlzeiten ihrer Azubis sind und welche Leistungsfeststellungen stattgefunden haben bzw. anstehen.
Durch diese guten Rahmenbedingungen und durch die Qualifizierung und regelmäßige Fortbildung unserer Lehrkräfte können wir eine zeitgemäße und dem durchaus hohen Anspruch des Berufes angemessene Ausbildung gewährleisten. Besonders betonen möchte ich hierbei das gute und vertrauensvolle Miteinander mit der Landesinnung in Maintal, verbunden mit unserem großen Dank für die Unterstützung gerade hinsichtlich der Fortbildungen durch die Landesinnung und die Bundesfachschule für Kälte – Klima – Technik in Maintal. Auf diese Weise und über Fachvorträge und Fortbildungen, z.B. der Firma Bitzer, halten sich unsere Fachlehrkräfte auf dem aktuellen Stand, passen den Unterricht auf neue Gegebenheiten an und versuchen, eine optimale Absprache und Ergänzung zwischen schulischer und überbetrieblicher Ausbildung zu gewährleisten. Die enge Verzahnung und Absprache mit der überbetrieblichen Ausbildungsstätte, die in Teilen auf dem gleichen Gelände angesiedelt ist, unterstützt die zielgerichtete, gemeinsame Ausbildung zusätzlich.
Ergänzt wird dieser unterrichtliche Bereich am BSZ LEONBERG durch verschiedene Fachexkursionen mit den Auszubildenden, wie z.B. zu den Firmen Bitzer und Roller, sowie durch Fachvorträge externer Referenten, die von uns für die Auszubildenden organisiert werden. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr die Teilnahme an der Chillventa. Alle Auszubildende des 3. Lehrjahres sind mit drei großen Bussen früh morgens nach Nürnberg gefahren, um dort von 10 bis 16 Uhr die Weltleitmesse der Kältetechnik zu besuchen. Ein besonderer Dank gilt dabei der Landesinnung und der Messe Nürnberg, die bei den Buskosten und beim Messeeintritt kräftig unterstützt haben.
Neben der Fachkompetenz und der Allgemeinbildung wird bei uns der Fokus zusätzlich auf die Förderung und Entwicklung der Berufs-, Sozial- und Personalkompetenz gelegt. In ausgewählten Projekten müssen die Auszubildenden nicht nur ihre Fachkompetenz unter Beweis stellen, sondern in erster Linie auch ihre Fähigkeit, sich mit anderen im Team zu arrangieren, Arbeitsaufträge zu erfassen, Themen selbständig zu erarbeiten, Abläufe zu organisieren und gemeinsam Verantwortung für das Ergebnis und das Zustandekommen des Ergebnisses zu übernehmen.
So sind wir gut gerüstet für unsere Auszubildenden und deren Ausbildung zum*zur Mechatroniker*in für Kältetechnik und wünschen uns viele vor allem interessierte und engagierte Auszubildende. Denn egal wie gut etwas gelehrt und unterrichtet wird, lernen muss jede*r selbst.
Dafür wünschen wir unseren Auszubildenden gutes Gelingen sowie Ausdauer und Freude bei der Bewältigung stets neuer Herausforderungen. Wer das hat und auch in heißen Phasen cool bleibt, wird die Ausbildung und alle nachfolgenden beruflichen Anforderungen meistern. – Und ganz besonders freuen wir uns, wenn möglichst viele so gut abschließen, dass sie sogar mit Preisen (schulische Leistung 1,5 oder besser) bei der Lossprechungsfeier geehrt werden können.
Zum Schluss noch eine Ergänzung, für die wir nichts können, von der unsere Auszubildenden aber profitieren: Seit April 2024 ist der Neubau des Jugendgästehauses des IB bezugsfertig, sodass unsere Auszubildenden nach der mit Einschränkungen behafteten Übergangsphase inzwischen hotelähnlich beherbergt sind.