Die Übungsfirma ist ein Lernort an unserer Schule, in dem berufspraktische Kenntnisse und Fertigkeiten handlungsorientiert vermittelt, erweitert und vertieft werden, wobei die Lehrerinnen und Lehrer die Rolle von Geschäftsführerinnen und Geschäftführer übernehmen.
In der Übungsfirma sind alle kaufmännischen Abteilungen eines Unternehmens vorhanden. Die Übungsfirmenteilnehmer (Schüler/innen) übernehmen die Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und lernen so alle Funktionen eines kaufmännischen Betriebs kennen. Sie erhalten Gehälter, erstellen ihre eigenen Lohnabrechnung und führen die Sozialversicherung und die Steuern an die entsprechenden Institutionen ab. Übungsfirmen arbeiten in einem Übungsfirmenmarkt zusammen, handeln mit Waren oder bieten Dienstleistungen an. Von anderen Übungsfirmen erhalten sie Anfragen, Aufträge, Mahnungen, Reklamationen und wickeln diese ab. Dabei wird der gesamte für den Kaufmann wichtige Schriftverkehr (Warenbegleitpapiere, Angebote, Lieferscheine, Rechnungen, usw.) zwischen den Übungsfirmen ausgetauscht. Selbstverständlich werden die Dienstleistungen und Waren auch bezahlt, d. h., Güter- und Geldkreisläufe sind aus kaufmännischer Sicht vollständig. Damit alle mit dem Zahlungsverkehr verbundenen Tätigkeiten in der Übungsfirma gelernt und ausgeführt werden können, steht ein eigenes Bankensystem zur Verfügung. Dieses und weitere übergeordnete Dienste wie z.B. Finanzamt, Zollamt, Arbeitsamt, Amtsgericht, IHK, Krankenkassen, sowie ein leistungsfähiges Telekommunikationsnetz stellt die Zentralstelle der Übungsfirmen in Essen für alle im DEUTSCHEN ÜBUNGSFIRMENRING zusammengeschlossenen Übungsfirmen (ca. 800) zur Verfügung. Der so gebildete Übungsfirmenmarkt bietet, im Gegensatz zu Übungskontoren und anderen simulierenden Einrichtungen, den Übungsfirmen die Möglichkeit, der Praxis entsprechend zu arbeiten und mit den Geschäftspartnern eine Vielzahl nicht vorhersehbarer, qualitativ und quantitativ unterschiedlicher Geschäftsvorfälle zu bearbeiten.
In keinem herkömmlichen Unterricht können die Schlüsselqualifikationen so praxisnah, intensiv und nachhaltig vermittelt werden wie in der Übungsfirma.
Die Übungsfirmen am BSZ Leonberg werden von der heimischen Wirtschaft akzeptiert und durch Patenschaften unterstützt.
Im BSZ Leonberg wurde die Installation der Übungsfirmen von Anfang an von der Schulleitung und der zuständigen Abteilungsleiterin stark gefördert. Das widerspiegelt sich u.a. in der Einrichtung. Das Großraumbüro mit 155 qm ist optimal ausgestattet und ermöglicht dadurch ein realitätsnahes Arbeiten. Neben den 17 PC-Arbeitsplätzen, von denen jeder mit Internet – und Telefonanschluss versehen ist, stehen noch eine eigene Telefonanlage, ein Faxgerät, Farb- und Laserdrucker sowie ein Kopierer zur Verfügung. Des Weiteren haben die Übungsfirmen einen eigenen, vom Schulnetz unabhängigen, Server. Das führt dazu, dass die SchülerInnen hochmotiviert sind und Freude an der Arbeit haben. Sozialkompetenz, Fachkompetenz und Methodenkompetenz lassen sich auf hohem Niveau in großem Umfang ansiedeln. Das Übungsfirmenkonzept bewährt sich ausgezeichnet und kommt sowohl bei den Schülerinnen und Schülern, als auch bei den Eltern und bei den Ausbildungsbetrieben sehr gut an.