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Mit Empathie und Schlagkraft – die W1KG arbeitet mit und an der Vergangenheit

Marion Reich

BS

Seit dem 29. April 2013 ist Leben rund um den alten Engelbergtunnel und die KZ-Gedenkstätte in der oberen Seestraße eingekehrt. Das erste Lehrjahr der Groß- und Außenhändler (W1KG) am BSZ LEONBERG arbeitete an diesem Tag im Jugendcamp „Haus der 1.000 Namen“ der Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V. mit an der Gestaltung einer Skulptur des Tübinger Künstlers Johannes Kares.

Das Leonberger Außenkommando des KZ-Natzweiler diente in der letzten Kriegsphase des Zweiten Weltkrieges der Rüstungsproduktion. Im Tunnel sollte ein Teil der Tragflächenproduktion der von Messerschmitt entwickelten „Wunderwaffe“ des Düsenjägers Me 262 mit Hilfe von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen durchgeführt werden. Seit 2005 erinnert eine von Johannes Kares entworfene monumentale Namenswand aus Stahl an die Häftlinge, die bis dahin zu Nummern degradiert waren.

Da weitere 1.000 Namen ermittelt werden konnten, arbeiten nun insgesamt 300 Jugendliche aus Jugendgruppen, Schulen oder dem Seehaus mit an der Vollendung dieser neuen Skulptur, des „Hauses der 1.000 Namen“.

Ein Lokaltermin für die Berufsschulklasse W1KG, der mit Eifer, Ausdauer, Empathie und großem Interesse wahrgenommen wurde – trotz der Nässe und Kälte, die allen an diesem Montag in die Glieder kroch.

Ein Höhepunkt des Nachmittags war die Begegnung mit dem Zeitzeugen Dusan Stefancic (geb. 14.08.1927), der extra aus Ljubljana (Slowenien) angereist war, um die Arbeit zu unterstützen und Fragen zu seinem Leben und den menschenverachtenden Erfahrungen, die er als Jugendlicher in Konzentrationslagern machen musste, zu beantworten.

Das „Haus der 1.000 Namen“ wird am 9. Mai 2013 ab 11:15 Uhr feierlich eingeweiht. Diesen Termin sollte man sich auf jeden Fall vormerken!