In diesem Jahr erhält Leonberg für seine städtische „Gewerbliche Fortbildungsschule" erstmals einen voll ausgebildeten und voll besoldeten Gewerbelehrer, Christian Jooß.
„Als Schullokal wird (...) ein Saal des Rathauses zur Verfügung gestellt", heißt es in einem Schreiben der Stadtverwaltung.
In den Jahren zwischen 1923 und 1954 werden die Räumlichkeiten für die steigenden Schülerzahlen beständig erweitert.
Von 1923 erhält die Gewerbeschule zwei weitere Klassenräume in der ehemaligen Wanderarbeitsstätte.
Zwischen 1932-1954 ist die Gewerbeschule im alten Postgebäude untergebracht.
In diesem Jahr kann Christian Jooß, nun Berufsschuldirektor, den Kreistag von der Notwendigkeit eines neuen Schulgebäudes überzeugen. Bis der erste Spatenstich erfolgen kann und das neue Gebäude errichtet ist, müssen viele räumliche Engpässe im schulischen Ablauf in Kauf genommen werden.
Der Neubau der Gewerblichen Kreisberufsschule im Fockentalweg 8 wird feierlich eingeweiht. 650 Gewerbeschüler werden in sieben Fachbereichen unterrichtet: Metallberufe, Baumetall, Maler, Schreiner, Nahrungsmittelberufe wie Bäcker und Metzger sowie Hilfsarbeiter.
Ein weiteres Werkstattgebäude mit 9 Werkstätten wird eingeweiht. Die Berufsgruppen der Werkzeugmacher und Technischen Zeichner können neu aufgenommen werden. Die Schülerzahl steigt auf 680 gewerbliche und 253 kaufmännische Pflichtschüler an; 310 freiwillige Teilnehmer an Abend- und Samstagskursen sind registriert.
Der Kreistag beschließt die Einführung einer Berufsfachschule für das Kraftfahrzeughandwerk. Die Schülerzahlen nehmen stark zu. Die im Jahr 1963 eingerichteten Aufbaulehrgänge werden zur zweisemestrigen Berufsaufbauschule ausgebaut. Der Landkreis beschließt, die Schule baulich zu erweitern.
Die Schule erfährt eine starke Erweiterung. Folgende Berufe werden neu eingeführt: Landesfachklassen für Büromaschinenmechaniker, Landesbezirksfachklassen für Gipser und Stuckateure im Blockunterricht.
Nach langer Bauzeit wird am 22. Juli der Erweiterungsbau seiner Bestimmung übergeben. Er umfasst einen Verwaltungstrakt und Werkstattgebäude mit Aula. Das vorhandene Schulgebäude wird renoviert und ein Parkplatz für 100 Fahrzeuge geschaffen.
Ein Schulpavillon mit vier Klassenräumen und einem Fachraum für Physik/Chemie wird für die neuen Berufsfachschulen gebaut.
Die Hauswirtschaftliche Kreisberufsschule und die Hauswirtschaftliche Berufsfachschule Korntal werden der Schule angegliedert und unter gemeinsamer Schulleitung geführt. Damit ist die Leonberger Schule in Baden-Württemberg die einzige „Gewerbliche, Hauswirtschaftliche und Kaufmännische Kreisberufsschule" eines Schulträgers unter einheitlicher Leitung eines Schulleiters. Die Schule gibt sich den Namen „Berufliches Schulzentrum Leonberg". Im Dezember endet mit der Kreisreform die Schulträgerschaft des Kreises Leonberg.
Neuer Schulträger wird ab Januar 1973 der Kreis Böblingen. Er übernimmt 1980 Schülerinnen und Schüler in 85 Klassen und 60 Lehrkräfte. Die Schulbezirksgrenzen werden neu festgelegt. Dadurch kommt es zu einer Einbuße von 40% der Pflichtschüler.
Am 27.8.1974 erfolgt der erste Spatenstich durch Landrat Dr. Heeb für den dringend benötigten Schulneubau. Da die Kreisreform den Schulbezirk verkleinert hat, wird auf den vorgesehenen zweiten Bauabschnitt verzichtet.
Am 10.5.1977 wird der Neubau feierlich eingeweiht. Er umfasst zwei Gebäudekomplexe mit Klassen- und Fachräumen für Naturwissenschaft, Schreibtechnik, Datenverarbeitung und Nahrungszubereitung sowie eine Sporthalle und einen Werkstattbereich. Die Baukosten belaufen sich auf 21,5 Millionen DM. Die Landesbezirksfachklassen für Augenoptiker kommen nach Leonberg.
Einrichtung einer Landesfachklasse für Kälteanlagenbauer in den Fachstufen.
Der 2. Bauabschnitt des Schulneubaus wird nach den ursprünglichen Plänen realisiert; Baubeginn ist im Juli 1980. Die Wirtschaftsschule wird dreizügig.
Der 2. Bauabschnitt wird fertiggestellt: 16 Klassenräume, Küchen und Fachräume (H-Bau), eine zweite Sporthalle, ein Werkstattgebäude (E-Bau) und eine Cafeteria mit 200 Plätzen stehen zur Verfügung.
Der Neubau des J-Baus wird vorbereitet. Das Behelfsgebäude wird abgerissen. Zwei Jahre werden Klassen in Containern im Innenhof beschult.
Das neue J-Gebäude wird eingeweiht. Neben den Stuckateuren sind in diesem Gebäude vor allem Labor- und Computerräume untergebracht.
Seit 2001 gibt es keine baulichen Erweiterungen mehr. Bei den Schularten und Bildungsgängen gibt es jedoch einen regen Weiterentwicklungs- und Veränderungsprozess.
Das Bildungsangebot der praxisintegrierten Erzieher*innen-Ausbildung wird erstmalig angeboten. In den Folgejahren konnte dann auch des Sozialwissenschaftliche Profil im Beruflichen Gymnasium angeboten werden.
Die Feierlichkeiten zum 100-jähringen Jubiläum beruflicher Bildung in Leonberg fallen der Corona-Pandemie zum Opfer.
Der Kreistag und der Gemeinderat der Stadt Leonberg beschließen, zwischen dem Berufsschulzentrum und dem Krankenhaus einen Bildungscampus Kälte- und Klimatechnik zu errichten. Betreiber werden die Landesinnung Kälte- und Klimatechnik und das Berufliche Schulzentrum sein. Die Bauarbeiten sollen im Jahr 2025 beginnen.