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Rauchfreier Schulhof am BSZ eingeweiht

Ulrich Wolf

BSZLEO ALLGEMEIN

Mit einem symbolischen Schnitt durchtrennte Schulleiter Werner Diebold am vergangenen Freitag das Absperrband und weihte im Rahmen einer kleinen Feierstunde den zukünftig rauchfreien Schulhof ein. Die Schülerinnen und Schüler, die auch zukünftig nicht von ihrem Laster lassen können, sind ab sofort auf fünf abgegrenzte Raucherbereiche verwiesen.

Verbindungslehrer Juan Sanchez (rechts) assistiert Schulleiter Werner Diebold bei der Einweihung des rauchfreien Schulhofes

Schluss mit weit verbreiteten Irrtümern über das Rauchen am Infostand der Initiative "Frischer Wind"

Frau Dr. Bossenmayer erläutert den Schülerinnen und Schülern die negativen Folgewirkungen des Rauchens

Zuvor appellierte Schulleiter Diebold in seiner Ansprache an die Schülerinnen und Schüler an deren Verantwortungsgefühl. Nur in gegenseitiger Rücksichtnahme sei ein gedeihliches Zusammenleben an einer Schule möglich. Darüber hinaus forderte er die Schülerinnen und Schüler auf, mit ihrer Gesundheit sorgsam umzugehen und die negativen Folgen des Rauchens ernst zu nehmen.

Derweil konnten die Anwesenden ihr Lungenvolumen testen und trainieren, indem sie Luftballons aufbliesen. Als „Preis“ gab es für jeden aufgeblasenen Luftballon einen Button mit dem neuen Logo „Berufliches Schulzentrum Leonberg – rauchfrei!“

Während die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler die Neuregelung begrüßten, äußerten einzelne Bedenken, ob den die Größe der ausgewiesenen „Raucherinseln“ ausreiche, die große Zahl der Rauchenden aufzunehmen. Allerdings ergab eine jüngst am BSZ Leonberg durchgeführte Umfrage unter 944 Schülerinnen und Schülern, dass sich erfreulicherweise die Mehrheit zu den Nichtrauchern zählt (55 Prozent). Bedenklich stimmt dagegen, dass immerhin ein gutes Viertel der befragten Raucherinnen und Raucher (27 Prozent) angab, überwiegend in der Schule zu rauchen und nicht zu Hause oder an anderen Orten. Hier setzt die Initiative „Frischer Wind am BSZ“ sicherlich ein wichtiges Zeichen und unterstützt die Mehrheit der nichtrauchenden Schülerinnen und Schüler, die den Zigarettenqualm am BSZ bisher als störend empfanden (57 Prozent).

Mit mehreren Fachvorträgen versuchte die Initiative in der vergangenen Woche vor allem auch die Schülerinnen und Schüler anzusprechen, die mit dem Rauchen aufhören wollen (41 Prozent). So erläuterten Frau Dr. Bossenmaier vom Kreiskrankenhaus Leonberg und Dr. Eulenbruch von der Lungenfachklinik Schillerhöhe zum Beispiel, wie überhaupt Abhängigkeit entsteht. Anhand von ausgewähltem Zahlenmaterial konnten sich die Schulklassen eine Vorstellung über das Ausmaß der Folgeerkrankungen machen. So sterben - statistisch gesehen - in Deutschland täglich ca. 350 Menschen an den Folgen des Rauchens. Auf das Jahr gesehen ergibt dies eine Zahl von etwa 130.000 Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland für ihr Nikotinlaster mit ihrem Leben bezahlen müssen. Die Schülerinnen und Schüler lernten aber auch, welche Inhaltstoffe Tabakrauch enthält und auf welch raffinierte Weise diese die körpereigenen Abwehrreaktionen gegen den Rauch verhindern.

Dass diese Informationen nicht nur theoretischer Natur sind, sondern sehr wohl ihre praktische Bedeutung haben, erfuhren die Schülerinnen und Schüler recht drastisch an bekannten Namen wie Humphrey Bogart, Anthony Quinn oder auch John Wayne. Es war eben nicht nur der „Marlboro Man“, der an den Folgen des Rauchens gestorben ist.

 

Nun gilt es den „Frischen Wind“ mit in das neue Schuljahr zu nehmen und die neuen Regelungen auf dem Schulgelände umzusetzen. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und dem gemeinsamen Willen für eine schönere Schule sollte dies möglich sein.