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Industrie- und Maschinenbaumechaniker stellen Projektarbeiten vor

Dieter Petschuch

BS

Seit dem Schuljahr 1997/98 fertigen die Schüler des jeweils 2. Ausbildungsjahres der Maschinenbauklassen des BSZ Leonberg Vorrichtungen für die Werkstatt für Behinderte in Leonberg, um den Behinderten die Arbeit bei der Produktion in ihren Werkstätten zu erleichtern. Am 25. Juli 2006 präsentierten die angehenden Industrie- und Maschinenbaumechaniker ihre diesjährigen Arbeitsergebnisse.

Präsentation der Schülerarbeiten in der Werkstatt für Behinderte in Leonberg

Vorführung eines Projekts vor dem Leiter der Werkstatt für Behinderte und zwei Ausbildungsmeistern

Vorrichtung zum Aufschrumpfen von Isolierschläuchen auf Elektroleitungen

Insgesamt planten, konstruierten und fertigten die 7 Projektgruppen zwei Halte- und Prüfvorrichtungen für eine T-Armatur, zwei Klemmleistenpressen, eine Kuvertiereinrichtung, eine Schrumpfschlauch-Vorrichtung sowie eine Spannvorrichtung für ein CNC-Center. Unterstützung bei der Planung und der Konstruktion erhielten sie dabei von ihren Lehrern Gunther Abel und Kuno Summ. Den Ausbildungsbetrieben Geze, Lewa, Göltenbodt (in Leonberg), Klopfer, Pininfarina, Wolf & Zipperle (in Renningen), Trumpf (in Ditzingen), Sandvik-Coromant (in Malmsheim) und Rothfuß (in Hemmingen), bei denen die Vorrichtungen seit Mai gefertigt wurden, kam ebenfalls eine beratende Funktion zu. Außerdem übernahmen die beteiligten Firmen die nicht unerheblichen Projektkosten.

Die Ausbildungsabteilung der Firma Sandvik-Coromant erhielt darüber hinaus für ihre Zusammenarbeit mit den Schülern des BSZ Leonberg den weltweit ausgelobten Fair Play Award des Mutterkonzerns. Das von den Gruppenmitgliedern entworfene Gerät ermöglicht einer körperlich behinderten Mitarbeiterin als vollwertige Kraft im Betrieb mitzuarbeiten.

Die im Lehrplan der Berufsschulausbildung vorgesehenen Projektarbeiten dienen dazu, dass die Schüler lernen Vorrichtungen möglichst selbständig zu planen, zu konstruieren und zu berechnen. Die Fertigung der Vorrichtungen für die Werkstatt für Behinderte ergibt dem Ganzen einen zusätzlichen Sinn, da die Werkstücke für einen Einsatz in der Produktion gefertigt werden und deshalb nicht nur „schöne Erinnerungsstücke“ an die Berufsschulzeit sind. Außerdem lernen die Schüler besser mit Behinderten umzugehen und zusammenzuarbeiten, denn bei den Konstruktionen muss die Bedienung der Vorrichtungen an die Fähigkeiten und Kenntnisse der Behinderten angepasst werden.